Was ist nachhaltige Mode und was ist der Unterschied zu konventionell hergestellter Kleidung? Die Industrie rund um konventionell gefertigte Kleidung, wie sie seit Jahrzehnten existiert, besteht aus einem System sozialer Ausbeutung und Umweltbelastung. Konventionelle Mode wird vor allem von Menschen in Asien und Osteuropa hergestellt. Dabei sind die Näher und Näherinnen katastrophalen Arbeitsbedingungen ausgesetzt und erhalten schlecht bezahlte Löhne, die weit unter dem Existenzminimum liegen und sie zu einem Leben in Armut zwingen. Bei der Produktion von konventioneller Kleidung werden außerdem Umweltaspekte ignoriert. Dies hat einen hohen Ressourcenverbrauch und die Verschmutzung unserer Umwelt zur Folge. Die Modeindustrie ist heute nach der Ölindustrie der zweitgrößte Umweltverschmutzer. Es ist an der Zeit diese Zustände zu ändern. Nachhaltige Mode stellt im Gegensatz zu konventionellen Modelabels den Wandel zu mehr Verantwortung gegenüber den Menschen, die die Mode produzieren und unserer Umwelt dar. Gleichzeitig ist die nachhaltige Produktion von Mode ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
Wann ist Kleidung nachhaltige Mode und Fair Fashion?
Nachhaltige Mode wird als nachhaltig und fair bezeichnet, wenn bei der Produktion das Wohl der Menschen und der Umwelt im Zentrum stehen. Es werden hierbei soziale und ökologische Standards und Siegel erfüllt um sicherzugehen, dass die Kleidung ethisch und ökologisch korrekt hergestellt wurde und kein negativer CO2-Fußabdruck hinterlassen wurde.
Nachhaltigkeit Definition: Was steckt hinter dem Begriff Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit ist ein weitläufiger Begriff und beinhaltet die gesamte Wertschöpfungskette bei der Herstellung eines Produktes. Dabei liegt der Fokus auf ökologischen und sozialen Aspekten. Hierunter zählen ressourcenschonende Verfahren mit einem geringem Wasser- und Energieverbrauch, das Verwenden von recycelten, biologisch abbaubaren Materialien, die regionale Herstellung sowie faire und soziale Arbeitsbedingungen.
Kriterien für nachhaltige und faire Kleidung und Accessoires
Kleidung kann als nachhaltig und Fair Fashion gekennzeichnet werden, wenn die Näher und Näherinnen ausreichend entlohnt werden, sozial abgesichert sind und sichere Arbeitsbedingungen gewährleistet werden. Auch die vertraglich geregelten Arbeitszeiten müssen eingehalten werden und es darf keine Kinderarbeit, Diskriminierung oder Zwangsarbeit stattfinden. Viele Fair Fashion Unternehmen schließen mit den Fabriken, in denen die Kleidung hergestellt wird, langfristige Verträge ab, um Kurzzeitverträge bei den Nähern und Näherinnen zu vermeiden und ihnen mehr Stabilität zu garantieren.
Nachhaltige Rucksäcke & Taschen
Fair Fashion Marken legen viel Wert auf die gleichen Standards wie sie der Kunde auch jetzt schon gewohnt ist, jedoch mit einem entscheidendem Unterschied. Neben der gewohnten Qualität sind faire Arbeitsbedingungen und Umweltstandards oberste Prämisse, zu erkennen an entsprechenden Siegeln und Zertifikaten. Auch die Materialauswahl unterliegt strenger Qualitätskontrollen. Für nachhaltig produzierte Rucksäcke und Marken werden vor allem biologisch abbaubare Materialien wie Baumwollen, Leinen oder Flachs verwendet. Auch innovative Materialien wie Recyceltes Polyester, Bananatex und Kork finden immer mehr Anwendung bei nachhaltigen Rucksäcken und Taschen.
Warum sollten wir nachhaltige Mode kaufen?
Mit unserer Kaufentscheidung unterstützen wir bestimmte Unternehmen und damit automatisch auch deren Produktionsbedingungen. Wenn wir sicherstellen möchten, dass unsere Kleidung unter sozial gerechten, ethisch korrekten und umweltfreundlichen Bedingungen hergestellt wird, dann sollten wir nachhaltige Mode kaufen. Wenn wir unseren Konsum auf nachhaltige und faire Mode ausrichten, geben wir automatisch den konventionellen Modeunternehmen, deren Kleidung auf Ausbeutung und Umweltverschmutzung basiert, weniger Geld und verringern damit deren Umsatz. Nur nachhaltiger Konsum und Fair Fashion führen zu einem umfangreichen Wandel der Modeindustrie.
Bewusster Konsum mit Slow Fashion
Fair Fashion ist viel mehr als deren Produkte und Produktionsbedingungen, es symbolisiert eine Denkhaltung hin zu Slow Fashion und einen Wandel zu mehr Verantwortung gegenüber den Menschen, die die Kleidung produzieren und unserer Umwelt. Slow Fashion steht für Entschleunigung. Wenn wir uns mit den Herstellungsmethoden von Kleidung auseinandersetzen, entsteht ein bewusster Umgang mit Mode und ein kritisches Denken gegenüber blindem Konsum. Wir hinterfragen unser eigenes Kaufverhalten und konsumieren Mode bewusster, nachhaltiger und gewissenhafter.
Schonende Herstellung bei Fair Trade Kleidung
Fair Trade Kleidung ist Mode, die das Fairtrade-Siegel besitzt und unter ökologisch und sozialen Standards mit 100% biologischen Naturfasern hergestellt wurde. Gesundheits- und umweltschädliche Stoffe sind bei den Produktionsverfahren von Bio Kleidung nicht erlaubt. Dies garantiert eine schonende Herstellung, die sich positiv für Mensch und Umwelt auswirkt.
Bio Mode
Faire Mode ist auch oft unter dem Begriff Bio Mode, Grüne Mode, Öko Mode, Naturmode, Green Fashion oder Eco Fashion bekannt. Diese Begrifflichkeiten leiten sich aus den Herstellungsbedingungen ab. Denn für Bio Kleidung und Öko Kleidung werden rein biologisch abbaubare und umweltschonende Materialien verwendet.
Recycelte & upcycelte Materialien
Für viele nachhaltige Fair Fashion-Stücke werden recycelte und upcycelte Materialien verwendet. Dazu gehören recyceltes Polyester aus PET Flaschen, Nebenprodukten oder Produktionsrückständen. Auch recycelte Baumwolle und recycelte Wolle werden gerne verwendet. Mit der Verwendung von recycelten und upcycelten Materialien werden Materialien genutzt, die sich bereits im Textilkreislauf befinden und es müssen keine neuen Ressourcen gewonnen werden. Damit kann eine bessere Umweltbilanz und ein geringerer Ressourcenverbrauch garantiert werden.